Kurzfassung Konzernabschluss, Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Mannheim, 25.05.2005

Konzernumsatz und Ergebnis

Der Umsatz des Südzucker-Konzerns stieg im Geschäftsjahr 2004/05 um 5,5 % auf 4.827 (4.575)* Mio. EUR; das operative Ergebnis wuchs überproportional um 9,2 % auf 523 (479) Mio. EUR, das bislang höchste Ergebnis der Südzucker-Gruppe.

Umsatzplus bei Zucker und Spezialitäten

Im Segment Zucker war der Umsatzzuwachs um 3,6 % auf 3.518 (3.395) Mio. EUR von der positiven Entwicklung in Osteuropa getragen. Dort hat die zum 1. Mai 2004 erfolgte EU-Erweiterung zu dem erwarteten starken Umsatzanstieg auf 562 (373) Mio. EUR geführt. Im Bereich der EU 15 war dagegen ein Rückgang der Umsatzerlöse um rd. 2,2 % zu verzeichnen. Grund hierfür war die geringe Zuckererzeugung der Kampagne 2003, wodurch weniger Zucker für den Export im Geschäftsjahr 2004/05 zur Verfügung stand. Weitere Belastungen ergaben sich aus dem Preisdruck und einem Rückgang der Mischfutter- und Melasseerlöse.

Im Segment Spezialitäten setzte sich die positive Umsatzentwicklung mit einem Anstieg um 11,0 % auf 1.309 (1.180) Mio. EUR fort. Der Umsatzanstieg wurde etwa zur Hälfte von einem fortgesetzten Wachstum im Bereich Functional Food, Freiberger und Stärke erzielt. Verstärkt wurde der Umsatzzuwachs im Spezialitätensegment durch die Integration von Steirerobst (neun Monate 2004/05) und Stateside (im Vorjahr sechs Monate).

Operatives Ergebnis wächst überproportional zum Umsatz

Das operative Ergebnis im Südzucker-Konzern war durch die gute Entwicklung im Segment Spezialitäten und den Ergebnisanstieg osteuropäischer Zuckergesellschaften gekennzeichnet. Der Zuwachs im Segment Zucker um 7,7 % auf 360 (335) Mio. EUR wurde von der Entwicklung im Segment Spezialitäten erneut übertroffen. Dort ist es gelungen, das operative Ergebnis um 12,5 % auf 163 (144) Mio. EUR zu steigern.

Die operative Marge (operatives Ergebnis zu Umsatz) konnte im Konzern auf 10,8 (10,5) % verbessert werden.

Der Anstieg des operativen Ergebnisses im Segment Zucker war auf die positive Entwicklung der osteuropäischen Zuckergesellschaften zurückzuführen. Der Beitritt der osteuropäischen Länder, in denen Südzucker mit einem Quotenzuckeranteil von 24 % stärker vertreten ist als in der EU 15, führte zu einem deutlichen Ergebniszuwachs. Dabei konnte eine bessere operative Marge als in den Gesellschaften der EU 15 erreicht werden. Die ganzjährige Einbeziehung der in der Slaska Spolka Cukrowa Holding zusammengefassten neun schlesischen Zuckerfabriken (im Vorjahr neun Monate) verstärkte diese Entwicklung. Die Ergebnisse der deutschen, belgischen, französischen und österreichischen Zuckergesellschaften waren durch Preisrückgänge insbesondere beim Drittlandsexport von Quotenzucker, geringere C-Zucker-Ergebnisbeiträge und höhere Energie- und Kokskosten belastet.

Im Segment Spezialitäten konnte mit einer Steigerung um 12,5 % auf 163 (144) Mio. EUR wieder eine zweistellige Ergebnisverbesserung erreicht werden. Das Wachstum des Segments war - bereinigt um den Sondereinfluss der Geschäftsjahresangleichung bei Freiberger im Vorjahr - sogar noch stärker. Tragende Säule dieses Wachstums ist weiterhin der Functional Food-Bereich mit deutlich überproportionalen Zuwachsraten. Im Stärkebereich trug die Normalisierung der Rohstoffkosten zu einer klaren Ergebnisstärkung bei.

ROCE

Die Kapitalrendite ROCE (Return on Capital Employed = Operatives Ergebnis:Capital Employed) im Konzern blieb mit 11,3 % nahezu auf dem Niveau des Vorjahres von 11,7 %, was trotz der gestiegenen Kapitalbindung durch die erfolgreiche Ergebnisentwicklung erreicht wurde.

Restrukturierungsergebnis

Neben dem operativen Ergebnis konnten auch das Restrukturierungsergebnis und das Ergebnis aus Sondereinflüssen um 46 Mio. EUR auf 13 Mio. EUR verbessert werden. Wesentlicher Grund hierfür war der Wegfall der Restrukturierungsaufwendungen, die im Vorjahr mit der Schließung von Zuckerfabriken in Belgien und Polen sowie der Altersteilzeitregelung bei Südzucker einhergingen. Aus der erfolgreichen Endplatzierung eines Pakets von Fresenius-Aktien sowie dem Verkauf der restlichen 10%-Aktienanteile an der KWS Saat AG konnten weitere Sondererträge realisiert werden. Dagegen waren Belastungen aus Pellets angefallen, die nicht als Futtermittel vermarktet werden konnten.

Finanzergebnis

Das Finanzergebnis verringerte sich von -53 Mio. EUR im Vorjahr auf -79 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2004/05. Grund hierfür war der Anstieg des Zinsergebnisses infolge der ausgeprägten Investitionsphase. Im Finanzergebnis sind Beteiligungserträge von 16 Mio. EUR aus der erstmals at equity einbezogenen Atys-Gruppe sowie der Eastern Sugar enthalten.

Ergebnis vor Steuern, Jahresüberschuss, Ergebnis je Aktie

Das Ergebnis vor Steuern erreichte 458 Mio. EUR und lag um 64 Mio. EUR bzw. 16,2 % über dem Vorjahr mit 394 Mio. EUR. Die Ertragsteuerquote im Konzern konnte bei 21,7 (21,9) % gehalten werden. Hierzu trug die österreichische Körperschaftsteuerreform mit einer Senkung des Körperschaftsteuersatzes von 34 % auf 25 % maßgeblich bei. Aber auch in den osteuropäischen EU-Ländern liegt die Steuerbelastung durchschnittlich bei knapp 19 %. Bei einem Steueraufwand von 99 (86) Mio. EUR ergibt sich im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Jahresüberschuss von 358 Mio. EUR, der um 16,6 % über dem Vorjahreswert von 307 Mio. EUR liegt. Der Anteil der Südzucker-Aktionäre an diesem Ergebnis beträgt 298 Mio. EUR, 17,1 % mehr als im Vorjahr. Bezogen auf die Anzahl der Aktien entspricht dies einem Nettoergebnis von 1,73 EUR/Aktie nach 1,48 EUR/Aktie im Vorjahr.

Finanzierungsrechnung

Das Geschäftsjahr 2004/05 war gekennzeichnet durch Investitionen in Sachanlagen in Höhe von 500 Mio. EUR, die um 193 Mio. EUR über den Investitionen des Vorjahres in Höhe von 307 Mio. EUR lagen. Schwerpunkt war die innerhalb eines Jahres errichtete Bioethanolproduktionsanlage mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von rd. 200 Mio. EUR am Standort Zeitz. Die Investitionen in die Erweiterung der Isomalt-Produktionskapazitäten am Standort Offstein wurden fortgesetzt. Der wachsenden Nachfrage nach Raftiline/Raftilose-Produkten wird durch den Bau einer Orafti Produktion in Chile Rechnung getragen.

Südzucker nutzte die Möglichkeit zum Erwerb von 14,2 % Anteilen von institutionellen Investoren an der Raffinerie Tirlemontoise im Umfang von 368 Mio. EUR. Insgesamt wurde damit der Anteil an der R.T.-/SLS-Gruppe auf 99,6 % erhöht; 0,4 % der Anteile halten die belgischen Rübenanbauer. Zusammen mit den Anteilsaufstockungen bei Atys und Steirerobst sowie dem Erwerb von Wink wurden 590 Mio. EUR in Finanzanlagen investiert.

Die Gesamtinvestitionen von 1.090 Mio. EUR wurden zum wesentlichen Teil mit Eigenkapital finanziert: zum einen aus dem auf 550 (522) Mio. EUR gesteigerten Cashflow, zum anderen durch die im Februar 2005 bei der AGRANA und der Z+S Holding AG durchgeführten Kapitalerhöhungen, aus denen dem Konzerneigenkapital insgesamt 248 Mio. EUR zuflossen.

Der Restbetrag wurde mit kurz- und langfristigen Fremdmitteln finanziert. Zusammen mit den Auswirkungen aus der Veränderung von Working Capital, den erstmals einbezogenen Konzerngesellschaften sowie Dividendenzahlungen ergibt sich zum Geschäftsjahresende ein Stand der Nettofinanzschulden von 1.672 (1.100) Mio. EUR.

Bilanz

Die Bilanzsumme der Südzucker-Gruppe erhöhte sich um 1.157 Mio. EUR bzw. 19,2 % auf 7.195 (6.038) Mio. EUR. Dieser Anstieg ist durch die Investitionen in Bioethanol und die Palatinit- sowie Orafti-Kapazitätsausweitungen bestimmt. Bei den Finanzanlagen betrifft die Erhöhung im Wesentlichen den Ausbau der Fruchtgruppe mit einer Aufstockung der Beteiligung an der Atys-Gruppe auf 50 %. Der Anstieg der immateriellen Vermögenswerte um 261 Mio. EUR ist im Wesentlichen auf den Erwerb der 14,2 % Anteile an der Raffinerie Tirlemontoise zurückzuführen.
Das Eigenkapital erhöhte sich von 2.386 Mio. EUR am 29. Februar 2004 um 352 Mio. EUR auf 2.738 Mio. EUR. Dem Anstieg durch den Jahresüberschuss von 358 Mio. EUR sowie Kapitalerhöhungen von 248 Mio. EUR standen Dividendenzahlungen von 102 Mio. EUR sowie ein Rückgang bei den Minderheitenanteilen infolge des Erwerbs von 14,2 % Anteilen an der Raffinerie Tirlemontoise S. A. gegenüber. Die Eigenkapitalquote von 38,0 % sowie das Verhältnis von Nettofinanzschulden zu Eigenkapital von 61,1 % unterstreichen die soliden Finanzierungsverhältnisse. Von den Nettofinanzschulden sind 1.216 Mio. EUR durch Anleihen und Wandelanleihen langfristig finanziert.

Vorschlag zur Gewinnverwendung

Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der am 28. Juli 2005 stattfindenden Hauptversammlung eine Dividende von 0,55 EUR je Stückaktie vor. Bei einem dividendenberechtigten Kapital von 174,8 Mio. EUR beträgt die Ausschüttungssumme 96,1 Mio. EUR. Die Auszahlung der Dividende erfolgt am 29. Juli 2005.

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